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Unglaubensgespräch
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Hermann Kurzke / Jacques Wirion
Unglaubensgespräch
Vom Nutzen und Nachteil der Religion für das Leben
Beck Verlag, 2007
280 Seiten, kartoniert
12,95 €
Jetzt auch als Taschenbuch: ein Gedankenaustausch zwischen einem gläubigen und einem ungläubigen Germanisten. Alles begann mit einer Rezension, die der Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Mainz, Hermann Kurzke, im Dezember 2000 in der FAZ veröffentlichte. Darin beschwerte er sich über die Respektlosigkeit (die er "pubertäre Aufsässigkeit" nennt), mit der nichtreligiöse Herausgeber sich in ihren Einleitungen mit der Bibel auseinandersetzen. Dies wiederum verärgerte Jacques Wirion, Präsident des Luxemburgischen Germanistenverbandes, der sich das Recht ausbedingte, der Bibel bewußt jeglichen Respekt zu versagen. Daraus entspinnt sich ein Briefwechsel zwischen einem „nicht mehr ganz gläubigen Christen" und einem "nicht ganz ungläubigen Atheisten" über zahlreiche grundlegende Fragen von Religion & Gläubigkeit (z.B. um ihre Rolle für einen Wertekonsens in der Gesellschaft oder ihre tröstende Funktion bei unabwendbarem Unglück), aber auch über aktuelle Ereignisse (z.B. den Dialog Habermas / Ratzinger). Auch wenn beide ihre Vorliebe für die schöne Literatur nicht verleugnen können, entsteht eine echte Diskussion, die nicht inszeniert, sondern in vielen Momentaufnahmen wirklich authentisch wirkt (etwa wenn Kurzke den griechischen Philosophen Epikur entdeckt). Zugleich ist der Briefwechsel (neben Briefen sind auch Aphorismen und Essays in den Band aufgenommen) ein Dokument, das zwei Möglichkeiten, wie zeitgenössische Intellektuelle mit der Frage nach Gott umgehen, abbildet. Wirion versagt sich den Trost der Religion, da er nicht „zurück kann“ zum Glauben an einen personalen Schöpfergott und sich nicht emotional auf eine Illusion stützen möchte; Kurzke hält, so gut er dies angesichts des natürlich auch ihm geläufigen Wissens über die Bibel und die Widersprüchlichkeiten der christlichen Lehre kann, an seinem Glauben fest bzw. versucht, diesen spielerisch-postmodern so zu interpretieren, daß er ohne Aufgabe intellektueller Redlichkeit weiterhin daran festhalten kann. Gerade wer selbst solche Diskussionen mit dem weltanschaulichen Gegenüber häufig führt, kann hier einige anregende Wortwechsel finden.
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