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Ein Punkgebet für Freiheit
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Pussy Riot!
Ein Punkgebet für Freiheit
Nautilus, 2012
142 Seiten, kartoniert
12,90 €
Im Februar 2012 führte die Punkband Pussy Riot! in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale einen Song auf, der die Zusammenarbeit der orthodoxen Kirche mit dem Putin-Regime kritisierte. Dafür mussten sich die Frauen wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" vor Gericht verantworten; zwei von ihnen sind bis heute in Haft. Das Buch enthält Statements der drei angeklagten Bandmitglieder, die Schlussplädoyers ihrer Verteidiger sowie einige Liedtexte. Nun lässt sich darüber streiten, ob's wirklich was nutzt, die Mutter Gottes drum zu bitten, Putin aus dem Weg zu räumen. Und die Aussagen von Menschen, denen eine mehrjährige Lagerhaft droht, sind auch mit Vorsicht zu rezipieren. Interessant ist die Sammlung aber unter zwei anderen Gesichtspunkten. Zum einen wird klar, dass wie stark die Russisch-orthodoxe Kirche mit dem System Putin verbandelt ist. Zum anderen zeigt das Verfahren deutlich, wie der Blasphemievorwurf (um den es im Kern geht, auch wenn die Anklage anders lautet) politisch instrumentalisiert werden kann. Besonders bizarr lesen sich die Auszüge aus dem Gerichtsprotokoll" ein "Sicherheitsbediensteter" sagt aus, zwei Monate lang arbeitsunfähig gewesen zu sein, weil er die Performance hatte ansehen müssen; ein Altarwächter fühlte sich beleidigt, weil ihn das Lied an Kirchenmusik erinnert hat (er hat mal im Chor gesungen) und eine Kerzenverkäuferin keift "Gotteslästerung", weil die Strickmützen und Strümpfe der Frauen alle unterschiedliche Farben hatten. G. Reinsdorf
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