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Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends
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Josef H. Reichholf
Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends
Fischer, 2009
336 Seiten, kartoniert
9,95 €
Eine Naturgeschichte (vornehmlich des Klimaverlaufs) der letzten 1000 Jahre bietet der Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf. Ein Jahrtausend erscheint viel, doch umfasst diese Spanne nur das Leben zweier Eichen, oder ist nur ein Zehntel der Nacheiszeit. Dabei zeigt sich" Vor 1000 Jahren war es mindestens so warm wie in der Gegenwart. Doch in den letzten 500 Jahren (bis in das 19. Jahrhundert hinein) drücken extrem kalte Winter die Durchschnittstemperatur. Detailliert wird belegt, wie das Klima in den jeweiligen Jahrhunderten Flora und Fauna beinflusst. Tiere und Pflanzen breiten sich in neuen Regionen aus (oder ziehen sich von dort zurück), auch auf den Menschen, seine Kultur, seine politische und soziale Geschichte hat das sich wandelnde Klima Auswirkungen. Was bedeutet das für die Zukunft? Es gibt kein Ruhephasen, Veränderungen wird es immer geben. Vor hundert Jahren wanderten Millionen Europäer nach Amerika und Australien aus, ohne die dortigen Ureinwohner um Erlaubnis zu fragen. Heute wollen zahlreiche Afrikaner nach Europa, Lateinamerikaner nach Nordamerika, all das ist auch eine Folge von Klimaveränderungen und Bevölkerungsdruck. Nur jetzt tun Europäer & Nordamerikaner so, als ob die Welt ihnen gehöre und sie darüber entscheiden dürften, wer wohin kann. "Das Migrationsproblem ist ungelöst, solange lediglich ‘Qualifizierte' willkommen sind, die große Masse aber mit Macht abgewehrt werden muss." Die Zukunft ist ein offener Prozess, es gibt keine besten oder einzig richtigen Zustände. Anschaulich und ohne Alarmismus geschrieben, kann Reichholfs Buch allen empfohlen werden, die Informationen suchen über das Naturgeschehen der letzen 1000 Jahre und sich Gedanken machen möchten, was wohl die nächsten Jahrhunderte bringen könnten. B. Reinsdorf
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