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Die Identitätsfalle
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Amartya Sen
Die Identitätsfalle
Warum es keinen Krieg der Kulturen gibt
dtv, 2010
208 Seiten, kartoniert
9,90 €
Als eine Antwort auf Samuel Huntingtons einflussreiches Buch Kampf der Kulturen ist Amartya Sens Identitätsfalle zu verstehen. Amartya Sen, geboren 1933 in Indien, erhielt für seine Arbeiten zur Wohlfahrtsökonomie 1998 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Während Huntington die Welt in unterschiedliche Kulturen einteilt, die sich zufällig genau an religiösen Trennlinien orientieren und zwischen denen ein "Kampf" stattfinden soll, argumentiert Amartya Sen, dass die Zuordnung von Menschen als Angehörige einer "islamischen Welt", einer "westlichen Welt", einer "hinduistischen Welt" usw. zu holzschnittartig ist. Denn gegenüber dieser angeblich vorrangigen Unterscheidung treten alle sonstigen Unterschiede wie etwa zwischen Reich und Arm, zwischen Menschen verschiedener Klassen und Berufe, politischer Meinungen, Sprachgruppen, Nationalitäten und Wohnorten usw. in den Hintergrund. Menschen haben nicht nur eine Identität. Die Eigenschaft einer Person, etwa Muslim oder Christ zu sein, ist nicht unbedingt ihre einzige oder vorrangige. Daneben kann sie auch gänzlich widerspruchsfrei gleichzeitig amerikanische Bürgerin, von karibischer Herkunft, Vegetarierin, Lehrerin, Langstreckenläuferin und sonst noch alles Mögliche sein. Jede dieser Gruppen, denen diese Person angehört, vermittelt ihr zwar eine bestimmte Identität, doch keine von ihnen kann als die einzige Identitäts- oder Zugehörigkeits-Kategorie dieses Menschen aufgefasst werden. Vehement kämpft Amartya Sen gegen die Verkürzung des Menschen auf solche Partialkategorien. Wenn wir uns gegen diese Verkürzung erwehren, so der Autor, "können wir zugleich die Möglichkeit einer Welt eröffnen, welche die Erinnerung an ihre qualvolle Vergangenheit zu überwinden und die Ungewissheiten ihrer schwierigen Gegenwart zu bezwingen vermag. (...) Wir müssen vor allem dafür sorgen, dass unser Geist nicht am Horizont halbiert wird." B. Reinsdorf
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