Der Begriff Rassismus wird, so der amerikanische Historiker George M. Fredrickson, häufig unpräzise gebraucht. Für den Autor hat Rassismus zwei Komponenten: Differenz und Macht. Danach besteht Rassismus in einer Denkweise, welche „die Anderen“ als von „uns“ dauerhaft verschieden kennzeichnet, ohne dass es eine Möglichkeit gibt, diese Differenz zu überwinden, und den Gebrauch von Macht gegen „die Anderen“ erlaubt, die wir, würde sie gegen uns selbst angewendet, als grausam und ungerecht klassifizieren würden. Ausführlich geht Fredrickson auf den Zusammenhang von Religion und der Erfindung von Rassismus ein. Der moderne Rassismus entspringt seiner Meinung nach dem Überlegenheitsanspruch der Weißen, der gekoppelt ist mit dem Antisemitismus im 18. und 19. Jahrhundert. Eigene Kapitel beschäftigen sich mit dem Rassismus im 20. Jahrhundert, dem Rassismus an der Schwelle zum 3. Jahrtausend und wie der Begriff im historischen Diskurs Anwendung findet.
B. Reinsdorf