Taha Siddiqui wird 1984 in Saudi-Arabien in eine pakistanische Gastarbeiterfamilie geboren. Der finanzielle Aufstieg der Familie gelingt, wird jedoch begleitet von einer religiösen Radikalisierung der Eltern durch wahhabitischen Einfluss: Es gibt neue Namen für „Mama“ und „Papa“, statt Batman und Superman werden religiöse Führer zu Tahas Superhelden. Die Sittenpolizei ist allgegenwärtig und verfolgt Straßenfußball, „geschlechterabnormes“ Verhalten und Küsse in der Öffentlichkeit. Und natürlich hat der Patriarch der Familie seine ganz eigenen Vorstellungen, wie das Leben seines Sohnes verlaufen soll.
Doch Taha emanzipiert sich, er wird Journalist. Eine Wahl, die einen weiteren Gegenspieler seines Wunsches nach einem freien Leben auf den Plan ruft: Durch seine Investigativ-Reportagen wird die pakistanische Militärregierung auf ihn aufmerksam. Am Schluss bleibt nur die Flucht.
Taha Siddiqui und seinem Mitautor und Zeichner Hubert Maury gelingt es, sowohl unseren Widerspruchsgeist anzuregen als auch durch einen befreienden Humor Raum für Sympathie zu schaffen. Die beiden Autoren haben eine Chronik des Erwachsenwerdens geschrieben – eine Chronik des drolligen Aneckens eines begabten Kindes an Widersprüchlichkeiten der Religion – eine Chronik einer Emanzipation und der steten Flucht vor einer Gesellschaft, die zunehmend von Verbotenem und Gebotenem, wie auch von Korruption und organisierter Kriminalität dominiert wird.
Nicht zuletzt ist daraus eine Chronik des Kampfes für Pressefreiheit und Meinungsfreiheit geworden. Ein Kampf, den Siddiqui in Paris weiterführt, wo er Dissidenten aller Länder einen Ort für Austausch und Anklage bietet – den Dissident Club.
Erscheint Anfang August.