Jetzt auch als Taschenbuch Einen speziellen Blick auf die Gesellschaft werfen Nicholas Christakis und James Fowler. Ihrer Ansicht nach leben wir in Netzwerken, deren Knoten wir Menschen sind. Diese Netze können sehr einfach sein und nur aus zwei Personen bestehen, wie etwa bei einer Paarbeziehung. Sie können aber auch Millionen von Akteuren umfassen. Wir selbst prägen das Netzwerk, in das wir eingebunden sind, aber das gilt auch umgekehrt, Netzwerke beeinflussen uns. Diese Netzwerke führen ein Eigenleben, sind mehr als die Summe ihrer Teile. Aus zahlreichen Disziplinen (Medizin, Soziologie, Biologie, ökonomie usw.) haben die Autoren Material zusammengetragen, um erste Ansätze einer Theorie sozialer Netzwerke zu begründen. Weitere Erkenntnisse stammen aus Untersuchungen sozialer Netzwerke im Internet, u.a. von Facebook-Profilen. Herausgekommen ist eine Theorie über unsere Beziehung zu anderen Menschen und wie diese unsere Gefühle, Sexualität, Gesundheit, Finanzen, Entwicklung und Technologie beeinflussen. Dabei zeigt sich, dass die alte Dichotomie von individueller versus kollektiver Verantwortung zu kurz greift. Es gibt einen dritten Faktor, und das sind die Einflüsse, die Netzwerke auf uns ausüben ebenso wie wir auf diese Netzwerke zurückwirken. Das Buch ist eine lesenwerte Zusammenfassung der Erforschung sozialer Netzwerke, eines Forschungsansatzes, der alte Fragestellungen in einem neuen Licht erscheinen lässt. Nicholas A. Christakis ist Mediziner und Soziologe; James H. Fowler ist Politikwissenschafteler und lehrt an der University of California. B. Reinsdorf