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Lonesome George
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Lothar Frenz
Lonesome George
oder Das Verschwinden der Arten
Rowohlt, 2012
349 Seiten, gebunden, Abbildungen
19,95 €
Eigentlich könnten der Untertitel "Das Verschwinden der Arten" deprimieren, denn schließlich geht es in diesem Buch hauptsächlich um Tod, Massensterben und unwiderrufliche Zerstörung der Fauna auf unserem Planeten Erde, und die Leser befürchten vielleicht zu Beginn den erhobenen Zeigefinger des Autors, der wieder einmal und zu Recht den Menschen für dieses Desaster verantwortlich macht. Doch bereits im Prolog und spätestens im ersten Kapitel ist man fasziniert von diesem vielseitigen Buch, das Themen aus Biologie, (Erd-) Geschichte, Gesellschaft und Politik so mühelos in sich vereint, ohne dabei zu sentimentalisieren, schwarzzusehen oder moralisch anzuklagen. Stattdessen folgt man Lothar Frenz auf seiner teilweise sogar recht humorvoll erzählten (Zeit-)Reise zu den verschiedenen Kontinenten und entdeckt schnell, dass das Thema "Aussterben" nicht nur auf die Dinosaurier zu beschränken ist, sondern auch ganz andere Tierarten bis heute betrifft. Denn wer war sich schon bewusst, dass das letzte Exemplar der zuvor in Amerika milliardenfach verbreiteten Wandertaube im Jahre 1914 im Zoo von Cincinnati ihren letzten Atemzug tat und diese Gattung seitdem nicht mehr existiert? Oder warum das Verschwinden einer Art meist auch das Verschwinden weiterer Arten bedingt, die uns bisher vielleicht aufgrund ihrer geringen Größe weniger stark ins Auge gefallen sind (wie z.B. der magenbrütende Frosch oder das kaninchengroße Oolacunta, ein australisches Beuteltierchen) wie etwa die riesenhafte Dinos. Am Ende steht natürlich zum einen die Erkenntnis, dass der Mensch - obwohl das Entstehen und Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten seit jeher zur Evolution und damit zur Geschichte unserer Planeten gehört hat - an der Geschwindigkeit, mit der das Aussterben heutzutage voranschreitet, alleine Schuld hat. Auf der anderen Seite gelingt es dem Autor auf den letzten Seiten aber auch, einen versöhnlichen Ton anzuschlagen und der Zukunft mit dem wahrscheinlichen Entstehen neuer Arten positiv entgegenzusehen. Erwähnenswert ist außerdem, dass der Sprachstil durchgehend erzählerisch, leicht und locker ist, sodass auch Nichtbiologen Spaß an den Geschichten der zum Teil sehr exotischen Lebewesen haben. M. Reinsdorf
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