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Autor:in

Hubert Wolf

Titel

Index

Untertitel

Der Vatikan und die verbotenen Bücher

Verlag

Beck, 2006

Ausstattung

303 Seiten, gebunden

Preis

22,90 €

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Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf (Universität Münster) hat eine Forschungsgruppe geleitet, die in den vatikanischen Archiven die Unterlagen der Indexkongregation sowie einschlägige Dokumente des Heiligen Officiums ausgewertet hat. Nach einer ausgesprochen instruktiven Einleitung über die Geschichte und Funktionsweise der Römischen Zensur stellt er neun Fälle, allesamt aus dem 19. Jahrhundert, ausführlich dar. Darunter sind literarische Werke (Heinrich Heine, Karl May), Geschichtsbücher (Leopold von Ranke) und Schriften katholischer Theologen, mit Ausnahme von Onkel Toms Hütte alles deutschsprachige Veröffentlichungen. Wolf zeichnet den Verfahrensverlauf nach - von der Denunziation bis zur damnatio oder zum Freispruch. Da bis zur öffnung des Vatikanarchivs über letztere Fälle keine exakten Informationen zu bekommen waren, leistet das Buch hier einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Indexkongregation. So wird am Fall des Bischofs Sailer beispielhaft vorgeführt, daß Verbotsverfahren nicht nur häufig von persönlichen Interessen getragen waren, sondern manchmal auch als Stellvertreter-Konflikte zwischen kirchlichen Fraktionen verstanden werden können. Wie auch in der Dokumentation Peter Godmans erhalten vor allem die Täter ein Gesicht. Wir erfahren die Namen der Gutachter, erhalten Einblick in ihre Argumentation und die dahinterstehenden Interessen. Im Anhang werden die diversen Ausgaben des Index aufgeführt, daneben eine 12-seitige Liste verbotener Bücher und ein fast ebenso langes Verzeichnis von Werken, gegen die zwar ein Verfahren eingeleitet worden war, die aber nicht auf dem Index landeten.

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