X
GO
Warenwert 0
Zum Warenkorb
Enter Title

  • Alles
  • Verlag
  • MIZ
  • Kinderbuch
  • Medienecho
  • Veranstaltungen
  • Politik

Richard Malkas Plädoyer in den Medien

12 Feb, 2024 | Return|

Das im November erschienene Das Recht, Gott lächerlich zu machen von Richard Malka ist mittlerweile in zahlreichen kleineren Zeitungen und Zeitschriften besprochen worden. Besonders lobend hat sich Helmut Ortner geäußert. In der Kultur-Zeitschrift faust nennt er das Büchlein „eine fulminante Verteidigung der Meinungsfreiheit“ und bescheinigt ihm „große rhetorische Wucht“. Auch Heike Karen Runge spricht in der Wochenzeitung Jungle World von einem „rhetorischen Glanzstück“.
In den Kommentarspalten ist die Zustimmung nicht mehr so ungeteilt, teilweise passiert genau das, was Malka in seinem Buch beschreibt. So moniert ein Jens Jürgen Korff in faust, dass „es immer wieder um den einen: Mohammed“ gehe; Bischöfe, Mullahs und andere religiöse oder quasi-religiöse Figuren würden hingegen „erstaunlich selten“ zur Zielscheibe von Spott. Letztlich sei dies „ein Spiel mit dem Märtyrerstatus der Mohammed-Karikaturisten; insofern selbst ein Akt des Glaubenskrieges unter der Flagge der Freidenkerei“. Und eigentlich seien „viele dieser Karikaturen nicht wirklich satirisch [...], sondern nur plumpe Hetzpropaganda, mit Anklängen an den Stürmer-Stil“.
Angesichts der zahllosen Karikaturen und satirischen Sketche über schweigende und vertuschende Bischöfe, die allein anlässlich der anhaltenden Missbrauchsskandale in den letzten Jahren in allen nur denkbaren Medien erschienen sind, stellt sich die Frage, warum Korff hier ganz offensichtlich absichtsvoll falsche Tatsachen behauptet. Aber eigentlich beantwortet er diese Frage auch schon wieder selbst, wenn er Charlie Hebdo (denn um diese Zeitschrift dreht sich Malkas Argumentation) in die Nähe des nationalsozialistischen Blattes Der Stürmer rückt. Der verdeckte Aufruf erscheint unmissverständlich, Korff verzichtet sogar auf die an dieser Stelle der „Argumentation“ übliche Einschränkung, dass dies natürlich nicht die Ermordung von Künstler:innen rechtfertige.
Ein ernüchterndes Beispiel für die Grenzen der Macht von Argumenten. Denn Korff agitiert gegen das Recht auf Meinungsfreiheit in exakt der Weise, wie sie Malka in seinem Text kritisiert. Und sieht das, vor lauter Schaum vorm Mund, wahrscheinlich nicht einmal.

 

Related

Forum für Utopie & Skepsis: 25 Jahre Alibri Verlag

Forum für Utopie & Skepsis: 25 Jahre Alibri Verlag

Die Welt verändern. Die Zielsetzung stand fest, als wir 1990 unsere ersten verlegerischen Schri...

weiterlesen >

Jakob Schabelitz-Preis für unabhängige Kleinverlage ausgeschrieben

Der Alibri Verlag hat eine Auszeichnung für unabhängige Verlage ins Leben gerufen: Bis zum...

weiterlesen >
Der Verlagspreis gefährdet die kulturelle Vielfalt

Der Verlagspreis gefährdet die kulturelle Vielfalt

Es hätte nicht zwangsläufig so kommen müssen, wie es zu befürchten war. Die Idee...

weiterlesen >
Boy Dodói gewinnt brasilianischen Comic-Preis

Boy Dodói gewinnt brasilianischen Comic-Preis

Die brasilianische Originalausgabe von Buhuu Boys ist mit dem wohl renommiertesten Comic-Award des L...

weiterlesen >
André Sebastiani ist neuer Vorsitzender der GWUP

André Sebastiani ist neuer Vorsitzender der GWUP

Am vergangenen Samstag wurde Alibri-Autor André Sebastiani zum Vorsitzenden der Gesellschaft ...

weiterlesen >
MIZ 2/19: Kirchentage, Ketzertage, Humanistentage

MIZ 2/19: Kirchentage, Ketzertage, Humanistentage

Braucht die säkularen Szene Großveranstaltungen wie den Humanistentag oder den Ketzertag?...

weiterlesen >
Suche
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir nur essenzielle Cookies.
Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung