Zehn Jahre Ferkel „vor Gericht“
Heute vor zehn Jahren fand eine denkwürdige Sitzung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien statt. Vor den „Richtern“ standen ein kleines Ferkel und ein kleiner Igel, die gewagt hatten, das Angebot der drei abrahamitischen Weltreligionen lächerlich zu finden. Stellvertretend für die beiden literarischen Figuren aus dem Ferkelbuch saßen der Autor, der Zeichner und zwei Verlagsmitarbeiter auf der „Anklagebank“. Am Ende ging die Sache gut aus, das für ein De facto-Verbot notwendige Quorum wurde nicht erreicht, der Antrag des Bundesfamilienministeriums blieb erfolglos, das religionskritische Kinder- und Erwachsenenbuch konnte weiterhin auch oberhalb der Ladentheke verkauft werden.
Dem Termin vorausgegangen war eine wochenlange öffentliche Auseinandersetzung, in der das Ferkelbuch heftig angegriffen wurde – nicht nur aus kirchlichen und christlich-konservativen Zusammenhängen, sondern auch in Medien, die zur seriösen Presse gezählt werden. Dass die Debatte sich nach einiger Zeit, und noch rechtzeitig vor dem Verhandlungstermin, drehte, war nicht nur auf die Äußerungen einzelner Prominenter sowie sachliche Berichte in der europäischen Presse (z.B. im Berner Bund) zurückzuführen, sondern lag auch an einer ausführlichen Verteidigungsschrift, die Michael Schmidt-Salomon, Helge Nyncke und das Alibri-Kollektiv vorlegten. Diese erscheint nun, um ein Vorwort und ein Nachwort von Michael Schmidt-Salomon ergänzt und zahlreiche Abbildungen angereichert, in Kürze als Buch.
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